dormakaba
pic_27704-weknohow-onlinebanner-architekt_LP-1040x260_2

4 Arten von Brandschutz, die für Architekten unterschiedlich wichtig sind

Jeder weiß, dass Brände verheerende Folgen haben. Daher kommt dem Brandschutz in Gebäuden eine enorme Bedeutung zu. Aber welche Brandschutzarten gibt es? Und welche Rolle spielen Türkomponenten, um Menschen und Werte so gut es geht vor Bränden zu schützen?

Im Gesundheitswesen, Handel, in Hotels, Büros, der Gastronomie ­oder anderen Einrichtungen – wenn Menschen Gebäude betreten, stehen meist das Design, der Komfort und die Funktionalität an erster Stelle. Die Sicherheit wird oft als gegeben hingenommen. Die wenigsten denken dabei an den Brandschutz, der allerdings drängender denn je ist:

  • Nach Schätzungen verzeichnet die Schweiz jährlich 10‘000 Schadensfälle, die eine Brandursache haben.
  • Durchschnittlich verursachen die Brandfälle jedes Jahr Schäden in der Höhe von 310 Millionen Schweizer Franken.
  • Durch Feuer oder Rauch blockierte Ausgänge gehören zu einem der grössten Risikofaktoren.
  • Rund die Hälfte der Brände ereignen sich in Wohnungsgebäuden. Auf Platz zwei folgen Gewerbe- und Industriegebäude.

Warum Brandschutz für Architekten wichtig ist

Technische Defekte, unvorsichtiges Verhalten oder sogar Brandstiftung ­– Brände können viele Ursachen haben. Das Ergebnis bleibt verheerend und kann neben Schaden an Menschen und Werten wie gezeigt bis zur Insolvenz reichen, an der dann auch Arbeitsplätze hängen. Um genau diese Risiken zu minimieren, gibt es Brandschutzvorschriften.

Und weil Architekten bereits im Rahmen der Gebäudekonzeption eine hohe Verantwortung für die Planung der Brandschutzmaßnahmen tragen, müssen Sie diese kennen. Allerdings nicht allein: Bei höheren Gebäudeklassen steht für gewöhnlich ein Fachplaner für Brandschutz zur Seite, der auch den notwendigen Brandschutz-Nachweis als wichtigen Bestandteil eines jeden Bauantrags erstellt.

Was bedeutet Brandschutz eigentlich?

Unter dem Oberbegriff Brandschutz versammeln sich alle Maßnahmen, die der Entstehung und Ausbreitung von Rauch und Feuer vorbeugen. Hinzu kommen Handlungen, die die Selbstrettung sowie wirksame Löscharbeiten möglich machen.

Und so unterteilen sich die Maßnahmen in den vorbeugenden Brandschutz und abwehrenden Brandschutz. Zu ersterem zählen wiederum der bauliche, anlagentechnische sowie organisatorische Brandschutz. Letzterer betrifft alle Maßnahmen, um Brände zu löschen.

1. Vorbeugender Brandschutz

Die Maßnahmen des vorbeugenden Brandschutzes kommen zum Einsatz, um Flucht- und Rettungswege vor Feuer zu schützen und rauchfrei zu halten. Dazu tragen sie auch effizient zur Schadensvermeidung im Brandfall bei.

Der vorbeugende Brandschutz ist bauordnungsrechtlich vorgegeben. Er schreibt Bauherren und Betreibern vor, bautechnische Mindestanforderungen zur Brandverhütung und Vermeidung der Brandausbreitung zu wahren.

2. Baulicher Brandschutz

Alle Maßnahmen des baulichen Brandschutzes betreffen die Errichtung oder Änderung von baulichen Anlagen. Sie zielen auf das Brandverhalten von Baustoffen und auf den Feuerwiderstand von Bauteilen ab.

So sieht das Baurecht die Unterteilung bestimmter Gebäude in Brand- und Rauchabschnitte vor, die sich immer zwischen den Außen- und Innenwänden eines Gebäudes sowie geschossübergreifend bilden (Brandschutzwände und Brandschutzdecken). In sogenannten Feuerwiderstandsklassen ist definiert, wie lange diese Wände, Decken und Türen dem Feuer Widerstand zu leisten haben.

3. Anlagentechnischer Brandschutz

Der anlagentechnische Brandschutz umfasst alle technischen Einrichtungen wie Brandmeldeanlagen, Feuerlöschanlagen, Rauchabzugsanlagen und Brandschutztüren. Es handelt sich also um Einrichtungen, die präventiv oder operativ gegen Brände eingesetzt werden. Je nach Bedeutung und Schutzwürdigkeit des Gebäudes und seiner Nutzer ist der anlagentechnische Brandschutz in unterschiedlichen Regeln, Normen und Vorschriften gefordert.

So legt er auch fest, welche Einrichtungen zur frühzeitigen Alarmierung und sicheren Evakuierung des Gebäudes erforderlich sind. Oder wie Rettungswege von Feuer und Rauch freigehalten und eine Brandausbreitung verhindert wird.

4. Organisatorischer Brandschutz

Der organisatorische Brandschutz regelt alle Maßnahmen, die das Verhalten der Gebäudenutzer im Brandfall und den richtigen Umgang mit baulichen und technischen Brandschutzeinrichtungen vorgeben. Dazu gehören unter anderem die Ernennung eines Brandschutzbeauftragten oder auch das Erstellen von Brandschutz-, Flucht- und Rettungsplänen.

Wie Türschließer, Feststellanlagen & Co. die Ausbreitung von Feuer und Rauch verzögern

Um von einem Raum zum anderen zu gelangen, gehen auch Brände durch Türen. Wenn diese nicht den bauaufsichtlichen Anforderungen genügen, können sie auch nicht zur Erfüllung des Brandschutzes beitragen. So müssen Feuer- und Rauchschutztüren vor allem selbstschließend sein. Und im Ernstfall höchsten Belastungen und Temperaturen standhalten. Folgende Türkomponenten leisten dabei wertvolle Dienste:

  • Türschließer und Drehtürantriebe sorgen ohne eine Feststellung dafür, dass die Tür nach dem Begehen automatisch wieder zufällt.
  • Um die Funktion eines Schließmittels kontrolliert auszusetzen ­und damit ständig offenstehende Türen im Brandfall zuverlässig schließen, kommen Feststellanlagen zum Einsatz.
  • Brandschutz und Barrierefreiheit können je nach Anforderungsgrad mit den unterschiedlichsten Produkten auch gleichzeitig gewährleistet werden.
  • Insbesondere bei der Nachrüstung im Bestand können batteriebetriebene Feststellanlagen mit integriertem Rauchmelder zuverlässigen Brandschutz ohne extra Stromanschluss bieten.

Brandschutz früh beachten, Kosten später vermeiden

Klar ist: Je früher der Brandschutz in die Planungsphase einfließt, desto wirksamer können Fachplaner und Architekten ihre Entwürfe umsetzen und umso besser lassen sich aufwendige Nachrüstungen oder Mehrkosten vermeiden. Sicher ist auch, dass neben allen Aspekten und umzusetzenden Anforderungen des vorbeugenden auch dem anlagentechnischen Brandschutz große Bedeutung zukommt.

Gerade im akuten Brandfall ist die Zuverlässigkeit eines Türsystems für die gesamte Gebäudesicherheit entscheidend, weshalb auch die ordnungsgemäße Instandhaltung von Brandschutztüren nicht fehlen darf. Wenn Sie mehr darüber erfahren möchten, fragen Sie uns: #weknowhow.

Referenzen


dormakaba Blog