New Work: Smart Buildings für smarte Mitarbeiter

Der Arbeitsplatz der Zukunft passt sich dem Menschen an – nicht der Mensch dem Arbeitsplatz. Und so sind die Zeiten, in denen der Workspace an einen physischen Raum gebunden ist, längst vorbei. Vielmehr prägen steigende Digitalisierung, Vernetzung und dynamisch verschmelzende Arbeitsfelder den Begriff "New Work“, der die Zukunft der Arbeit beschreibt. Erfahren Sie, was das alles mit dem Smart Building zu tun hat.
Wie lautet die Definition von New Work?
Laut Definition bezeichnet New Work die neue Arbeitsweise der Gesellschaft im globalen und digitalen Zeitalter. Der Begriff wurde vom Sozialphilosophen Frithjof Bergmann geprägt. In seiner Forschung geht er von der Annahme aus, dass das bisherige Arbeitssystem veraltet sei und mehr Handlungsfreiheit braucht. Und so soll New Work mit den zentralen Werten Selbstständigkeit, Freiheit und Teilhabe an der Gemeinschaft mehr Raum für Kreativität und Entfaltung der eigenen Persönlichkeit bieten.
Aber warum und wie gehört das Smart Building in die Arbeitswelt der Zukunft? Die Antwort ergibt sich aus einem Blick darauf, wo wir in Zukunft arbeiten. Und vor allem darauf, wie: Da Gebäude Arbeitsorte sind, müssen sie sich immer mehr an die Anforderungen des digitalen Zeitalters anpassen – und somit auch den Anforderungen des New Work-Gedankens genügen.
Die Zukunft der Arbeit intelligent gestalten
Die Zukunft der Arbeit verändert also die Art und Weise, wie Büroräume gestaltet und organisiert werden. Und sie führt dazu, dass sich immer mehr Unternehmen für intelligente Gebäude entscheiden: Um die Belegschaft zusammenzubringen, die Arbeitserfahrung zu verbessern und auch, um im tobenden „War of Talents“ attraktive Argumente in der Hand zu haben.
In Smart Offices können viele Prozesse automatisiert gesteuert werden:
- Von Beleuchtungssystemen, Heizungs-, Kommunikations- oder Multimediasystemen
- über Gegenstände, die mit dem Internet der Dinge (IoT) verbunden sind (Glühbirnen Kaffeemaschinen oder Bürostühle, die die Körperhaltung analysieren)
- bis hin zu Geräten, die Aktivitätsdaten und Informationen über die Funktion des Arbeitsplatzes erfassen
Die gesammelten und analysierten Daten machen es möglich, die Arbeitsumgebung weiter zu optimieren: Der eigene Workspace wird zum Booster für Innovation, Produktivität und Unternehmenswachstum.
Gesundheit im Fokus: Beleuchtung, Belüftung & Co.
Wenn ein Smart Office flexibel auf die Bedürfnisse der darin arbeitenden Menschen reagieren kann, umso mehr kann es auch einen wichtigen Beitrag zu Gesundheit leisten: Beleuchtung, Ergonomie, Luftreinigung, Heizung und Belüftung sind nur einige der Aspekte, die Einfluss auf das Wohlbefinden der Mitarbeiter haben.
Beleuchtung zum Beispiel: Ein Mangel an natürlichem Licht kann Müdigkeit, Kopfschmerzen und sogar Schlafstörungen verursachen. Intelligente Systeme stellen die Lichtfarben (in Kelvin) und Helligkeitsstufen (in Lumen) hingegen so ein, dass sie das Sonnenlicht imitieren und sich automatisch an die zirkadianen Rhythmen (biologische Rhythmen im Zusammenhang mit Umwelteinflüssen) anpassen.
Ein erhöhter CO2-Gehalt kann ebenfalls Müdigkeit fördern und die Konzentration schwächen. Die smarte Lösung: Angeschlossene Sensoren überwachen Lüftungs- und Temperaturkontrollsysteme wie auch die Personenanzahl im Raum, um die optimale Luftqualität und ideale Temperatur einzustellen.
Gebäudeintelligenz für die perfekte Ergonomie
Muskel- und Skeletterkrankungen sind in vielen Ländern die Hauptursache für verlorene Arbeitstage in Büros. Sie verursachen nicht nur persönliches Leid, sondern auch hohe Kosten: Laut Statista beträgt der Wertschöpfungsverlust durch Krankheit in Deutschland 225 Mrd. Euro pro Jahr. Und Laut DAK-Report 2019 stehen Erkrankungen wie Rückenschmerzen mit 20,9 % Anteil an den gesamten Arbeitsunfähigkeits-Tagen in Deutschland an erster Stelle.
Durch Sensoren kann auch die Körperhaltung der Mitarbeiter analysiert werden. Schleichen sich schlechte Gewohnheiten ein, lässt sich präventiv gegensteuern. Alles für eine verbesserte Ergonomie, die die Zufriedenheit der Mitarbeiter hebt, Krankenstände sinken und die Produktivität steigen lässt.
Für Teamarbeit konzipierte Raumstrukturen
Arbeitsplatzsensoren können aber nicht nur physische Aspekte, sondern die Unternehmensleistung insgesamt verbessern: Intelligente Infrastrukturen ermöglichen es den Mitarbeitern beispielsweise, in Echtzeit auf Erkennungssysteme für Standort, Belegung und Arbeitsraumzuweisung zuzugreifen.
So weiß jeder jederzeit, welche Räume belegt, welche Plätze reserviert oder wo die Kollegen gerade aufzufinden sind. Via Videochat lassen sich Meetings dezentralisiert durchführen und Verbindungen zu Geräten herstellen, die sich in einem anderen Teil des Gebäudes oder an Remote-Workspaces wie zum Beispiel dem Home Office befinden. Auch das „Social Distancing“ kann gewahrt bleiben, wenn Abläufe so gesteuert werden, dass Kontakte auf ein Minimum reduziert sind.
Es entsteht eine nie dagewesene Flexibilität, die sich auch noch durch strukturgebende Raumelemente verstärken lässt. Zum Beispiel durch flexible Glasanlagen, deren Funktion sich auch gewinnend auf Großraumbüros, Konferenzräume, Lounges und Kommunikationsinseln auswirken kann.
Smartes Beispiel: The Edge in Amsterdam
Bei so viel Theorie darf ein echtes Smart Office Building nicht fehlen. The Edge heißt das gewerblich genutzte Gebäude in Amsterdam, das in Sachen intelligente Vernetzung und Automatisierung einen Schritt voraus ist – es gilt als eines der smartesten Gebäude der Welt. Hier nur einige der Gründe, warum das so ist:
- Sobald sich Mitarbeiter in der Nähe des Gebäudes aufhalten, werden sie über eine App verbunden.
- Diese führt bei Bedarf zu einem Parkplatz und weist je nach Arbeitsplan einen flexiblen Arbeitsplatz zu (tatsächlich gibt es doppelt so viele Mitarbeiter wie Schreibtische).
- Die App erinnert sich auch daran, wie jeder Mitarbeiter seinen Kaffee mag und welche Temperatur oder Lichtintensität er bevorzugt.
- The Edge ist auch das grünste Gebäude der Welt – in Sachen Beleuchtung, Raumklima, Belüftung und je nach Belegung ermöglichen über 30.000 Sensoren eine automatische Anpassung des Energieverbrauchs.
Ganz klar: In Sachen Smart Building ist The Edge State-of-the-Art. Und hier erfahren Sie, wie ein ganz normaler Arbeitstag im Leben eines solchen intelligenten Gebäudes aussieht.
Der Megatrend New Work braucht neue Lösungskonzepte
Smart Buildings schaffen eine Grundlage für die Arbeitswelt der Zukunft. Für die Mitarbeiter. Aber auch für Unternehmen, die von zufriedenen Mitarbeitern, mehr Energieeffizienz und langfristig weniger Kosten profitieren. Was für den Megatrend New Work gefragt ist, sind neue Lösungskonzepte, die nicht nur kommende Gebäude, sondern auch den Bestand berücksichtigen. Und wenn es dabei um intelligente Zutrittslösungen geht: #weknowhow